Projektbesichtigungen in Indien

Für ÖkoPLUS kommen nur die besten Projekte mit dem größten Mehrwert infrage, weshalb wir für unsere Projektauswahl ganz genau hinschauen. Da sich vor Ort einzigartige Eindrücke und Einblicke in die organisatorischen Abläufe erlangen lassen, reiste Mandy Trachsel (Produktentwicklerin Erneuerbare Energien & Klimaschutz) von Bischoff & Ditze Energy zusammen mit dem Fotografen Thien Ditze Ende April 2019 nach Indien. Begleitet und unterstützt wurden sie tatkräftig vom Projektpartner vor Ort. Lesen Sie hier Auszüge aus ihrem Bericht.

Indien ist ein Land der Extreme; mit rund 1,3 Milliarden Menschen und einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von knapp 17 Millionen Menschen (2018) wird Indien bald das bevölkerungsreichste Land der Erde sein. Der immer größer werdenden Mittelschicht stehen extreme Armut gegenüber. Die Umweltverschmutzung nimmt ungeahnte Ausmaße an. Indien ist mit knapp 3.287.259 km² Fläche ca. 10 mal so groß wie Deutschland. Doch Indien ist auch die größte Demokratie der Welt und bekannt für die Softwareentwicklung. Über 90 Länder kaufen ihre Software in Indien und machen das Land zu einem der größten Softwareentwickler weltweit. Die indische Bahn hat über eine Million Angestellte und ist somit der größte Arbeitgeber der Welt.

In diesem Land der Gegnsätze reisten die beiden vom subtropischen Mumbai, durch die Wüste Telanganas bis hoch ins indische Himalaya Gebirge – quasi einmal quer durchs Land um folgende Projekte zu besuchen:

  • Telangana – Windkraftprojekt der Mytrah Group
  • Andhra Pradesh – Solarpark Ghani
  • Manali –Wasserkraftwerk Malana

Telangana – Windkraftprojekt der Mytrah Group

Das Windkraftprojekt in Telangana liegt ca. 2 Autostunden entfernt von in einer ländlichen, wenig bevölkerten Region. Das Windkraftprojekt der Mytrah Group umfasst eine riesige Fläche mit 67 Windraftanlagen. Das freie Wüstenland bietet die perfekten geografischen Gegebenheiten für eine effiziente Produktion.

„Wir besuchen zunächst die Schule des Projektbetreibers, welche in der ländlichen, ärmlichen Region den Kindern die Möglichkeit auf eine fundierte Schulbildung gibt. Vor Ort wurden wir, trotz der bereits begonnen Schulferien, gastfreundlich von Schülern und Lehrern empfangen. Wir wurden über das Schulareal geführt und durften einen Einblick in den Alltag der Schüler erhalten. … Als nächstes fahren wir weiter zur Trinkwasseranlage im nahegelegenen Dorf.

Sauberes Trinkwasser ist eines der größten Probleme weltweit, so auch hier vor Ort. Daher finanzierte der Projektbetreiber eine Trinkwasserfilteranlage, welche die Dorfbewohner rund um die Uhr mit frischem und vor allem sauberen Trinkwasser versorgt. … Das Testergebnis viel somit sehr gut aus. Anschließend fahren weiter zu einer nahegelegenen Farm.

…Als Teil des Mytrah Entrepreneurship Programms, wird lokalen Landwirten wichtiges Know-how vermittelt, um lukrative Landwirtschaft und Viehzucht zu betreiben und somit eine nachhaltige Einkommensquelle zu kreieren. … Im Rahmen des Entrepreneurship Programms besichtigen wir anschließend eine Chili-Farm. Die empfindlichen Pflanzen brauchen viel Schatten und Pflege. Eine spezielle Konstruktion welches an ein Sonnensegel erinnert soll die Pflanzen vor der Sonne schützen, jedoch gleichzeitig wasserdurchlässig sein. …

Wir fahren zum Windpark oder eher gesagt zum Transformator, wo auch die Verwaltung liegt. Von dort aus werden die Anlagen überwacht und ins Umspannwerk geschaltet. …“

  

Andhra Pradesh – Solarpark Ghani

Der Solarpark Ghani im Bundesstaat Andhra Pradesh liegt drei Stunden entfernt von Hyperabad in der Wüste. Es ist die die zweitgrößte Solarfarm der Welt. Das Projekt umfasst fast 2,5 Millionen Solarpanels mit 1.000 MW installierter Kapazität auf einem Areal von 24 km/2.

„… Wir betreten ein kleines „Dorf“ wo unter anderem die Verwaltung des Projektes, ein Trainingscenter, eine Kantine sowie eine Vielzahl von Wohncontainern mit eigenem Bad (für Arbeiter und deren Familien) errichtet wurden. Sogar ein Kino steht zur Verfügung. …

Eine weitere Besonderheit dieses Projektes ist die mobile Krankenstation. Genauer gesagt ein Kranken-Truck. Denn das nächste Krankenhaus ist rund 2,5 Stunden entfernt. Dieser Truck bietet eine kostenfreie medizinische Grundversorgung für die umliegende Region. Der Innenraum des Trucks erinnert an eine kleine Arztpraxis und bietet allerlei Gerätschaften um die wichtigsten Untersuchungen zur Behandlung oder weiteren Diagnostiken durchführen zu können. Ergänzt wird dieser Truck durch die eigene Krankenstation des Projektes vor Ort. … Für schwerwiegendere Diagnosen verfügt das Projekt über einen eigenen Krankenwagen, welcher die Patienten auf schnellstem Wege ins nächste Krankenhaus bringt. …

In dem hauseigenen Trainingszentrum werden Einwohner der Region ausgebildet. Bis Zum Zeitpunkt der Reise wurden über 800 Mitarbeiter hier ausgebildet und ein Großteil wurde in ein Anstellungsverhältnis übernommen. Um den Mitarbeitern und Trainees eine Möglichkeit zu bieten das Projekt sicher zu erreichen, gibt es einen Transferservice … und … die Mitarbeiter können in der Kantine kostenfrei zu Mittag essen.  …

Wir fahren in ein kleines Dorf in der Nähe. Dort befinden sich zwei Schulen, welche vom Projektbetreiber unterstützt werden. Die erste, eine Grundschule, befindet sich zentral gelegen direkt im Dorf … sie macht einen sehr guten Eindruck, neu und sauber. … wir fahren zur außerhalb gelegenen High School. Das Gelände ist riesig und bietet moderne Sanitäranlagen. Dies ist insbesondere für die Mädchen der Schule ein wichtiger Punkt um Schutz und Privatsphäre zu bieten. Auch der Rest dieser Schule sieht sehr modern und gepflegt aus.“

  

Wasserkraftwerk Malana

Das Klimaschutzprojekt Malana ist ein Wasser­kraftprojekt und liegt im Norden Indiens. Es liegt im Dorf Jari im Distrikt Kullu im Bundesstaat Himachal Pra­desh, etwa 25 km von Bhuntar entfernt. Es erzeugt 265 GWh/a an Erneuerbarer Energie.

„… Wir sind am Wasserkraftwerk Malana mitten im Gebirge. … wir treffen auf den Anlagenbetreiber und die verantwortlichen Mitarbeiter für den Betrieb der Anlage und die CSR Aktivitäten des Projektes. … Es geht in das Innere des Kraftwerks. Wir laufen zwischen den beiden Turbinen (mit insgesamt 86 MW installierter Kapazität) in den Kontrollraum und bekommen einen Einblick in die „Komandozentrale“ der Anlage.

Nachdem wir das Innere besichtigt haben, wird uns das Fallrohr für die Wasserzufuhr gezeigt. Dieses verbindet einen Gebirgssee und ein Reservoir auf dem Berg … Wir fahren auf dem Weg abwärts, an dem Regulationshaus vorbei. Hier geht der unterirdische Tunnel vom Reservoir in das überirdische Fallrohr welches zum Wasserkraftwerk Malana führt über. An diesem Punkt befindet sich auch ein Notfallriegel, der die Wasserzufuhr unterbrechen könnte. …Wir fahren ein weiteres Stück abwärts und besuchen die projekteigene Schule.

… Diese Schule umfasst eine Kita, eine Grundschule und eine High School. Knapp 280 Schüler werden hier aktuell unterrichtet. Wir schauen uns einige Klassenräume an, der Unterricht beginnt gerade. Der Schulleiter, sowie einige Lehrer begrüßen uns und zeigen und das Schulgelände. Die Schüler kommen aus der umliegenden Region und werden morgens mit den schuleigenen Bussen durch das unwegsame Gelände bis zur Schule gefahren. … Die Schule bietet erfolgreichen Schülern Scholarships an. Diese Scholarships können in der Zukunft der Kids den entscheidenden Unterschied machen und den Grundstein für eine bessere Zukunft bieten.

… Es geht nun weiter zu einem der zwei „Nature Parks“ des Projektes in Manikaran. Einst wurde dieses Gelände als private Müllhalde genutzt. Nach der Säuberung durch den Projektbetreiber wurde dieses Areal zu einem Park umfunktioniert in dem Einheimischen sowie Besucher die Ruhe genießen können. …“

Als Fazit der Reise kann man sagen, dass wir feststellen durften, dass unsere Projekte in Indien von sehr engagierten Projektbetreibern geführt werden, die gute Impulse für die Region setzen und nachhaltig für die Bevölkerung agieren.

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